Viele Unternehmen stehen gerade vor der Herausforderung ein funktionierendes Homeoffice-Modell für deren Beschäftigten zu entwickeln, gerade auch in Hinblick auf die möglicherweise über Weihnachten eingeführte Homeoffice-Pflicht. Hierzu gehören neben den technischen Hürden auch eine professionelle Ausstattung sowie die Sicherstellung der Unternehmenskultur, welche sich durch gezielte Maßnahmen fördern und pflegen lässt. Um eine starke Unternehmenskultur zu gewährleisten, ist eine offene Kommunikation mit regelmäßigem Feedback unerlässlich. Hierzu zählen wir auch eine gemeinsame Vision, welche das gesamte Team verfolgt und motiviert. Natürlich spielt auch das Wohlbefinden jedes Einzelnen eine zentrale Rolle. Umso wichtiger ist es, dass ein wertschätzender Umgang im Team herrscht. Die Erfahrung zeigt, dass sich die Unternehmenskultur aktiv sowie positiv auf das Verhalten und die Produktivität der Beschäftigten auswirkt.

Eine positive Unternehmenskultur bringt einen weiteren Pluspunkt mit sich, denn in Verbindung mit den richtigen Personalmarketingmaßnahmen werden Sie deutlich einfacher motivierte und qualifizierte Talente für Ihr Team finden und diese langfristig an Ihr Unternehmen binden. Mit einer positiven Unternehmenskultur können Sie sich von anderen Unternehmen abheben und Ihre Arbeitgebermarke stärken. Dies ist besonders für die jüngere Generation wichtig, welche flexible und frei mit modernen Strukturen arbeiten möchte. Ein weiterer wichtiger Punkt für die Zufriedenheit der Mitarbeitenden ist die soziale Integration jedes Einzelnen im Team, da man im Homeoffice sonst schnell vereinsamen kann. Wie Sie sehen, profitiert ein Unternehmen in vielerlei Hinsicht von einer starken Unternehmenskultur.

Sie als Unternehmen stehen vor der Aufgabe, eine mehrwertstiftende Unternehmenskultur aufzubauen und aufrechtzuerhalten und das auch, wenn sich Ihre Mitarbeitenden im Homeoffice befinden.

Hierbei stellen Sie sich sicherlich die folgenden Fragen:

Wie kann man die Motivation der Mitarbeiter sicherstellen, wenn der tägliche Austausch im Büro fehlt? Was, wenn die Work-Live-Balance der Mitarbeitenden im Homeoffice gestört ist? Wie kann man neuen Teammitgliedern in die Unternehmenskultur einführen und ihnen die Unternehmenswerte vermitteln?

Die Arbeit im Homeoffice wird in der Regel sehr positiv von den Beschäftigten aufgenommen, da sie doch einige Vorteile bietet, nicht zuletzt eine erhöhte Flexibilität. Wird diese jedoch permanent zur Pflicht, kann dies einige Beschäftigte auf Dauer frustrieren. Die Gründe hierfür können körperliche Belastungen aufgrund eines unergonomischen Arbeitsplatzes sein, aber auch psychische Belastungen wegen einer fehlenden Trennung zwischen Privat- und Berufsleben sein. Zudem kann eine schwache Internetverbindung zu einer echten Herausforderung werden und die Kommunikation deutlich erschweren. Dies gilt auch für den regelmäßigen Austausch und die damit verbundene Teamarbeit. Dies kann dazu führen, dass die Motivation der Mitarbeitenden zunehmend sinkt und sie sich nicht zugehörig im Unternehmen fühlen, aufgrund der zunehmend fehlenden gelebten Unternehmenskultur. 

Wie kann man also sicherstellen, dass die Unternehmenskultur auch remote funktioniert?

Die Motivation der Mitarbeitenden wird nicht zuletzt durch die Unternehmenskultur geprägt, denn damit drückt dieses auch sein Engagement für seine Beschäftigten aus. Jetzt heißt es also, neben den Arbeitsprozessen auch die täglich gelebte Unternehmenskultur ins Digitale Zeitalter zu übertragen. Dies kann eine technische, als auch kulturelle Herausforderung für das Unternehmen sein, sofern der Digitalisierungsprozess bislang noch nicht stattgefunden hat. Die Lösung ist eine innovative und gewinnbringende Nutzung der Kommunikationskanäle, um einen digitalen Austausch im Homeoffice zu gewährleisten.

Hierzu kann es nützlich sein, diverse interne Formate einzuführen. Dies kann z.B. ein wöchentlich stattfindendes Meeting sein, wo sich die Mitarbeitenden zu einem bestimmten Thema oder aktuelle Aufgaben sowie Ziele austauschen können. Darüber hinaus kann man digitale Pausen und Events (z.B. Team- oder Onboarding-Events) einführen. Nehmen Sie sich als Führungskraft in regelmäßigen Abständen die Zeit, um zu erfragen, wie es Ihren Teammitgliedern im Homeoffice geht. Ein kleines wertschätzendes Zeichen, welches viel bewirken kann, besonders bei neuen Mitarbeitenden.

Achten Sie beim Onboarding darauf, dass Sie die Unternehmenskultur auch remote übermittelt wird und stellen Sie dem neuen Mitarbeitenden einen “Buddy” zur Seite, an den sich die Person jeder Zeit wenden kann. Dadurch können Sie die neuen Mitarbeitenden schneller ins Team integrieren. Natürlich sollten Sie auch die Gesundheit Ihrer Beschäftigten nicht vergessen. Diese kann z.B. durch kleine digitale Sportsessions, Entspannungstechniken und autogenes Training gefördert werden.

Stärken Sie das Zugehörigkeitsgefühl in Ihrem Unternehmen und stellen Sie sicher, dass Ihre Beschäftigen digital im Homeoffice arbeiten können. Gehen Sie auf Ihre Beschäftigten und deren individuellen Wünsche ein, sofern dies realisierbar ist. Befragen Sie Ihre Beschäftigten und prüfen Sie den IST-Zustand in Ihrem Unternehmen, um den genauen Bedarf entsprechender Maßnahmen und neuer Formate zu klären. Dadurch können Sie zielführend handeln und Optimierungen vornehmen. Ihre Beschäftigten werden es Ihnen danken, dass sie aktiv in den Prozess eingebunden werden.

Sie möchten Ihre Unternehmenskultur auch digital gekonnt kommunizieren und dadurch Ihre Arbeitgebermarke stärken?

Gern können wir Ihnen einen Partner aus unserem Netzwerk vermitteln, der mit Ihnen zusammen eine individuelle Lösung für Ihr Unternehmen erarbeitet. Schreiben Sie uns hierzu gern eine Nachricht über das Kontaktformular.

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*Quelle: Oscar

Einer neuen Studie (durchgeführt u.a. von Nicholas Bloom, Stanford University) zufolge hat die hybride Arbeitsform die Fluktuationsrate in einem großen Technologieunternehmen um ganze 35% gesenkt. Zudem wurde die Arbeitszufriedenheit der Mitarbeitenden verbessert, was jedoch keinerlei negative Auswirkungen auf die Leistungsbewertung oder Beförderung hatte.

Während der Pandemie kam es zu einer explosionsartigen Zunahme der Fernarbeit, wodurch viele Unternehmen hybride Arbeitsformen für ihre Mitarbeitenden eingeführt haben. Die Mitarbeitenden verbringen in der Regel 2-3 Tage pro Woche im Büro und arbeiteten die restliche Zeit von zu Hause. Dadurch können sie die Aufgaben, die sie besser persönlich erledigen, von denen, die sie am besten individuell erledigen, trennen.

Werfen wir einen Blick auf die Arbeitslosenquote, sehen wir, dass sich diese dem niedrigsten Stand seit 5 Jahrzehnten nähert. Dies lässt auch die schärfsten Kritiker der Heimarbeit ins Grübeln kommen und ihre Haltung ändern, um Talente zu gewinnen und langfristig ans Unternehmen zu binden.

Eine randomisierte Kontrollstudie (durchgeführt u.a. von Bloom und Ruobing Han, Stanford University und James Liang) mit 1.612 Ingenieuren, Marketing- und Finanzmitarbeitenden wurde 2021/2022 bei dem weltweit agierenden Reisebüro Trip.com durchgeführt. Mitarbeitende, die an einem ungeraden Datum geboren wurden (z.B. 3. Juni) erhielten die Möglichkeit, mittwochs und freitags von zu Hause aus zu arbeiten, während die anderen Mitarbeitenden im Büro arbeiteten. Nach der Studie führte Trip.com dann die Hybridarbeit für das gesamte Unternehmen ein.

Die Studie, welche vom National Bureau of Economics herausgegeben wurde zeigt nicht nur, dass sich die Fluktuation stark verringert hat, sondern auch, wie hybride Arbeitsformen die Arbeitszeiten und Arbeitsgewohnheiten verändern. So arbeiteten die Beschäftigten weniger Stunden an Tagen mit Fernarbeit, jedoch mehr Stunden an anderen Tagen, auch am Wochenende. Insgesamt lässt sich sagen, dass die Beschäftigten an Heimarbeitstagen etwa 80 Minuten weniger, an anderen Arbeitstagen und am Wochenende jedoch ca. 30 Minuten mehr arbeiteten. Außerdem nutzten die Mitarbeitenden, welche von zu Hause aus arbeiten, vermehrt individuelle Nachrichten und Gruppen-Videoanrufe, auch wenn sie im Büro waren.

Es zeigten sich insgesamt keine Auswirkungen der Heimarbeit auf Leistungsbeurteilungen oder Beförderungen, auch nicht auf einzelne Untergruppen. Mitarbeitende, welche die Möglichkeit hatten, von zu Hause aus zu arbeiten, berichteten über eine leicht gestiegene Produktivität. Auch die Zahl der von dieser Personengruppe geschriebenen Codezeilen (ein Maß für die Produktivität von IT-Ingenieuren) stieg im Vergleich zu den Mitarbeitenden im Büro um ca. 8%.

Insgesamt zeigt dies, dass Hybrid-WFH häufig sowohl für Mitarbeitende, als auch für die Unternehmen von Vorteil ist, jedoch im Vorfeld meist unterschätzt wird.

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*Quelle: Bloomberg 

Haben Ihre Beschäftigten den Großteil der letzten Monate bereits aus dem Homeoffice gearbeitet? Dann dürfte Sie die möglicherweise erneut geplante Homeoffice-Pflicht von Herrn Habeck über Weihnachten nicht sonderlich treffen.

Das Arbeiten im Homeoffice ist eine tolle Sache, sofern Sie als Unternehmen dafür Sorge tragen, dass Ihren Beschäftigten hierbei keine Mehrkosten entstehen.

Sollte es demnächst wirklich zum kompletten Gas-Lieferstopp aus Russland kommen, so sind Sie als Unternehmen gefordert, eine faire und flexible Homeoffice-Regelung für Ihre Beschäftigten anzubieten. Entsprechende Pläne wurden von der Bundesbank bereits angekündigt. Umso wichtiger ist es, dass entsprechende Homeoffice-Pauschalen im Steuerrecht dauerhaft etabliert werden. Die Beschränkung auf maximal 120 Tage und damit auch die Begrenzung der abziehbaren Aufwendungen auf 600 Euro muss entfallen. Aktuell können Beschäftigte pro Arbeitstag im Homeoffice 5 Euro von der Steuer absetzen, maximal jedoch 600 Euro im Jahr.

Doch ist eine möglicherweise erneut geplante Homeoffice-Pflicht wirklich ein nett gemeintes Angebot oder vielleicht doch nur ein Trick der Unternehmen, um Energie zu sparen?

Diese Frage beschäftigt aktuell die Linkspartei. Sie fordern daher, die Unternehmen in die Pflicht zu nehmen. Diese sollen verpflichtet werden, alle im Homeoffice entstehenden Energiekosten für die Beschäftigen zu übernehmen. Die Mehrkosten dürfen nicht auf die Beschäftigten „abgewälzt“ werden.

Die SPD und Grüne halten sich bei der Frage und möglichen Entlastungen bisher noch zurück. Eine finanzielle Erleichterung von Homeoffice-Möglichkeiten ist in ihren Augen grundsätzlich ein gutes Anliegen. Man plant sich jetzt in der zweiten Jahreshälfte diverse Regelungen rund ums Homeoffice anzusehen und Verbesserungen vorzunehmen. 

Die Bundesbank überlegt bei einer Energieknappheit, Büro im Herbst und Winter zu schließen. Man prüfe aktuell auch die Möglichkeiten, lediglich bestimmte Etagen oder Gebäudeteile mit Wärme zu versorgen und somit die Wärmeversorgung auf ein Minimum zu reduzieren.

Es bleibt abzuwarten, ob und ab wann die neuen Regelungen greifen und ob diese wirklich zu steuerlichen Erleichterungen für Ihre Beschäftigten führen.

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