New Work – mehr als nur ein kurzzeitiger Trend?

Teammeeting

New Work ist aktuell in aller Munde und gilt für viele als Antwort auf die Anforderungen der modernen Arbeitswelt. Man erhofft sich dadurch nicht zuletzt mehr Flexibilität, weniger Hierarchien und die Beteiligung an Entscheidungen. Notwendig hierfür ist jedoch ein echter Kulturwandel in den Unternehmen.

Viele haben noch immer falsche Vorstellungen von New Work. Oft wird dieser Begriff mit trendigen Start-Ups in Zusammenhang gebracht, bei denen in hippen Büros 10 verschiedene Müslisorten angeboten werden und überall Post-its an den Glaswänden kleben. Dieses Klischee ist längst überholt. New Work breitet sich zunehmend in Deutschland aus und das in Unternehmen jeder Größe.

Viele Unternehmen setzen hierbei auf offene Bürokonzepte sowie Arbeitsplatz-Autonomie. Heißt, wer ins Büro kommt, setzt sich dort hin, wo gerade eine Team-Aufgabe ansteht und man somit benötigt wird.

Seit der Pandemie wird auch Homeoffice in Verbindung mit flexiblen Arbeitszeiten immer beliebter. Selbiges gilt für das Jobsharing, wo man sich eine z.B. Führungsposition teilt. 

Manche Unternehmen gehen sogar noch einen Schritt weiter

Sie bauen Hierarchien ab und setzen darauf, dass Entscheidungen, die zuvor allein vom Chef getroffen wurden, nun an die Mitarbeitenden verlagert werden. Die Teams arbeiten gemeinsam an einem Ziel und müssen sich diesbezüglich selbst organisieren. 

Zwei sehr radikale Modelle sind die Holokratie und Soziokratie. Hierbei wird die komplette Entscheidungsgewalt auf die Gruppe übertragen und das Unternehmen demokratisch von Führungskräften geleitet. Diese Modelle sind jedoch eher die Ausnahme.

In immer mehr Unternehmen in Deutschland verbreitet sich das Modell von New Work. Dies hat eine Befragung des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation in Stuttgart ergeben, welche im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales durchgeführt wurde.

Es wird Zeit für neue Arbeitsmodelle

Ursprünglich stammt die Idee des agilen Arbeitens aus der IT-Branche, wo es darum ging, Software schneller zu entwickeln. Heute bezeichnet Agilität den Zustand von stetigen Veränderungen in der Arbeitswelt.

Wussten Sie, dass der Begriff “New Work” auf den österreich-amerikanischen Sozialphilosophen Frithjof Bergmann zurückzuführen ist?


Er war es, der in den 80er Jahren mit Arbeitslosen in der amerikanischen Automobilindustrie arbeitete und nach einem Konzept suchte, wie di Beschäftigten ihre Arbeit als würdig und sinnvoll empfinden können. Wie Sie sehen, beschäftigt man sich doch schon recht lange mit dem Thema.

Er entwickelte ein 3-Säulen-Modell, in welchem sich Lohnarbeit, Gemeinschaftsarbeit sowie Arbeit ergänzen, welche die Menschen wirklich ausüben möchten. Heutzutage hat man sich von diesem Konzept oft entfernt.

Eine Umsetzung ist nicht immer möglich

Neue Strukturen einzuführen, ist ein guter erster Schritt, reicht jedoch nicht aus, denn auch das psychologische Empowerment der Mitarbeitenden spielt hierbei eine wichtige Rolle. Um einen echten Kulturwandel zu erreichen, ist es maßgeblich wichtig, dass die Mitarbeitenden ihre Arbeit als bedeutsam empfinden und sich selbst als selbstbestimmt, kompetent und einflussreich wahrnehmen. Es genügt also nicht, einfach nur die Hierarchien abzuflachen. Ganz im Gegenteil. Landen plötzlich die Führungsaufgaben beim Team, könnte dies schnell zu Konflikten führen. 

In einigen Unternehmen (z.B. Pflegeheimen, Kitas und Co.) ist eine physische Anwesenheit erforderlich ist und somit Homeoffice und flexible Arbeitszeiten einfach nicht umsetzbar. Für die Gewerkschaften spielen auch der Arbeits- und Gesundheitsschutz eine zentral wichtige Rolle, denn die Selbstbestimmung im New Work Modell darf am Ende nicht zur Selbstausbeutung der Mitarbeitenden führen. Den Gewerkschaften ist es enorm wichtig, dass die Arbeitszeiten erfasst werden. Flexibilität und Freiheit sind schön und gut, wenn der Mitarbeitende am Ende nicht darunter leidet.

Benefit für junge Arbeitskräfte

New Work wird heutzutage gern genutzt, um neue Mitarbeitende ins Unternehmen zu “locken”, denn dadurch wird für viele junge Menschen ein Unternehmen deutlich attraktiver. Eine gute Bezahlung ist längts nicht mehr der ausschlaggebende Grund sich auf eine Stelle zu bewerben. Heute wird zudem auf die Work-Life-Balance geachtet und darauf, ob der Job sinnstiftend ist. Am Ende müssen die Bedingungen einfach stimmen. 

Im New Work Modell steckt viel Potenzial für die Unternehmen, denn sie können nachweislich zu weniger Depressionen, späterem Renteneintritt und Innovation führen. Und natürlich geht es auch darum, in der neuen Arbeitswelt erfolgreich zu sein.

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*Quelle: Tagesschau


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