Im Sommer 2023 sorgte ein signifikanter Anstieg von Krankheitsfällen in Deutschland für Schlagzeilen. Das Thema ist so wichtig, dass es sogar die Tagesschau gebracht hat: DAK verzeichnet ungewöhnlich viele Krankheitsfälle im Sommer | tagesschau.de.
Während Erkältungen und Atemwegserkrankungen in den kalten Monaten erwartbar sind, waren sie diesmal auch während des Sommers außergewöhnlich häufig vertreten. Dieser ungewöhnliche Trend wirft Fragen zur Gesundheit der Arbeitnehmer und zur Arbeitswelt auf und lässt Unternehmen darüber nachdenken, wie sie ihre Mitarbeiter vor häufigen und langwierigen Erkrankungen schützen können.
Die Zahlen im Überblick: DAK-Gesundheitsreport zeigt drastische Steigerung
Laut dem Gesundheitsreport der DAK verzeichnete Deutschland im Sommer 2023 eine Krankheitsquote von etwa 5,5 Prozent – eine deutliche Zunahme gegenüber den üblichen Sommerwerten, die sich üblicherweise zwischen 3 und 4 Prozent bewegen. Das bedeutet, dass im Schnitt jeder 18. Arbeitnehmer krankheitsbedingt ausfiel. Noch ungewöhnlicher: Atemwegserkrankungen waren für rund 40 Prozent der gemeldeten Krankheitsfälle verantwortlich, eine Rate, die sonst eher im Winter üblich ist.
Diese Zahlen verdeutlichen, dass die Gesundheitsbelastung in den Sommermonaten stark angestiegen ist. Laut DAK könnte dies auf den milden Winter 2022/23 zurückzuführen sein, der möglicherweise weniger Immunität gegen typische Erkältungs- und Grippeviren aufgebaut hat. Außerdem spielen wetterbedingte Schwankungen und klimatische Veränderungen eine Rolle, die auch das Immunsystem belasten.
Die hohe Krankheitsquote hatte mehrere Ursachen. Die meisten Ausfälle verursachten demnach inzwischen Muskel-Skelett-Erkrankungen. Atemwegserkrankungen und psychische Erkrankungen sind nur noch Platz 2 und 3 der Krankheitsbilder. Gerade in Zeiten von Flexibilität und Homeoffice zeigen sich langfristige Herausforderungen: Die ständige Erreichbarkeit und das Gefühl, immer „online“ sein zu müssen, tragen zur psychischen Belastung bei, aber ein viel größeres Thema ist die schlechte Ergonomie zu Hause.
Besonders bemerkenswert ist, dass die Zahl der Krankheitstage durch Atemwegsinfekte in den Sommermonaten 2023 um 66 Prozent gestiegen ist. Diese außergewöhnliche Steigerung bedeutet, dass Arbeitnehmer oft über mehrere Tage krankgeschrieben waren – ein klarer Hinweis darauf, dass einfache Erkältungen oft intensiver und langwieriger verlaufen sind.
Die steigenden Krankheitsfälle im Sommer hängen möglicherweise auch mit dem Klimawandel zusammen. Studien der Weltgesundheitsorganisation (WHO) weisen darauf hin, dass häufigere Temperaturwechsel und extremere Wetterlagen das Immunsystem stark beanspruchen können. Während heiße Sommer mit Hitzeperioden bekanntlich die Atemwege belasten, führen plötzliche Temperaturwechsel dazu, dass das Immunsystem schneller geschwächt wird.
Laut einer Studie des Robert-Koch-Instituts (RKI) zeigt sich, dass der Klimawandel sowohl direkte als auch indirekte Auswirkungen auf die Gesundheit hat. Direkte Folgen sind beispielsweise Hitzeschläge, während indirekte Auswirkungen durch eine veränderte Viren- und Bakterienverbreitung auftreten können. Dies könnte erklären, warum Atemwegserkrankungen zunehmend auch in warmen Monaten auftreten.
Der hohe Krankenstand stellt Unternehmen vor ernsthafte Herausforderungen. Produktivitätseinbußen und Planungsunsicherheiten sind die direkte Folge von vermehrten Krankheitsfällen. Branchen, die stark auf menschliche Arbeitskraft angewiesen sind – wie die Pflege, der Einzelhandel und die Logistik – spüren die Auswirkungen am stärksten. Viele Unternehmen waren gezwungen, Personalengpässe kurzfristig zu überbrücken oder Produktionsziele anzupassen.
Um den Anstieg von Krankmeldungen abzufedern, sind präventive Maßnahmen seitens der Unternehmen entscheidend. Einige wirksame Ansätze könnten sein:
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